10.700 € hat Bürgermeister Ingo Sander in den Haushalt 2023 für „redaktionelle Pressearbeit“ neu eingeworben.
Auch wir #SozialDemokratenKronshagen sehen mit Sorge, dass die Lokalberichterstattung der Kieler Nachrichten, der einzigen Zeitung am Ort, mehr und mehr gen Null tendiert und dass es der Verwaltung offenbar auch nicht einmal mehr möglich ist, einfache sachliche Mitteilungen dort zu platzieren.
Und dennoch ist in einer Demokratie Obacht geboten und bedarf einer besonderen Rechtfertigung, wenn der Staat Artikel und in der Presse über sich selbst verfasst. Zu Recht reagieren viele Menschen sehr kritisch auf die Gefahr einer „Hofberichterstattung“. Wir haben daher im Haupt- und Finanzausschuss nachgefragt und beantragt, die vorgesehenen Mittel im Haushalt zu sperren, bis der Bürgermeister ein öffentliches und transparentes Konzept der beabsichtigten „redaktionellen Pressearbeit“ vorgelegt hat.
Wir wollen #kronshagengemeinsamgestalten und setzten bei der Berichterstattung aus dem Rathaus auf Transparenz: es muss für jedermann klar erkennbar sein, dass Beiträge nicht von den Herausgebern oder Redaktionen der Zeitschriften, sondern von der Gemeinde stammen. Dafür sind neben einem eigenen Amtsblatt, wie es viele Gemeinden haben, auch Kombi-Lösungen denkbar, bei denen die Gemeinde sich Platz in einer Zeitung „kauft“ und dort auf ein oder zwei Seiten klar als solche erkennbare „Informationen aus dem Rathaus“ veröffentlicht. Um die politische Ausgewogenheit zu sichern, könnten dort auch alle Fraktionen gleichrangig Beiträge beisteuern.
Leider mochten sich der Bürgermeister und eine Mehrheit von CDU und Grünen unserem Anliegen nicht anschließen.
Und so bleibt die Hoffnung, dass alle Beteiligten verantwortlich mit der Pressefreiheit umgehen und am Ende, dass die „vierte Gewalt“ auch in Kronshagen bald wieder funktioniert.