Kita Gebühren steigen in Kronshagen – Die Eltern wundern sich

„Neue Kita-Gebühren – Eltern warten auf Klarheit“ titeln die Kieler Nachrichten am 30.06.2020. Für Kronshagen hat die schwarz-grüne Kooperation diese Klarheit in der Sitzung der Gemeindevertretung am vergangenen Dienstag geschaffen: Die Kita-Gebühren im Elementarbereich werden zum 01.08.2020 – zum Teil drastisch – erhöht. Ein Sechs-Stunden-Platz für über dreijährige Kinder verteuert sich zum Beispiel um rd. 9 Prozent von 156 € auf 169,80 €; die Elternbeiträge für einen Hortplatz, den sehr viele Familien in Kronshagen nachfragen, werden gar um satte 29 Prozent erhöht – von 165 € auf 212,25 € monatlich.

Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich … War da nicht was? Richtig! Zum 01.08.2020 haben dieselben Parteien, die jetzt in Kronshagen für eine Gebührenerhöhung gestimmt haben, auf Landesebene gemeinsam mit der FDP eine groß angelegte Kita-Reform ins Leben gerufen. Eines der wesentlichen Ziele: Entlastung der Eltern. Dazu ist ein Beitragsdeckel eingezogen worden, den die Elternbeiträge im Land nicht überschreiten dürfen. Von einer Entlastung der Eltern wollen die beiden Koalitionspartner CDU und Grüne, die die Beitragsanhebung in Kronshagen gemeinsam mit der UKW durchgesetzt haben, allerdings nichts wissen und ignorieren dabei auch, dass der Elternbeitragsdeckel des Landes das bewirken soll, was das Wort besagt: Eine Deckelung der Elternbeiträge und nicht die Anhebung von Elternbeiträgen die bisher schon unter dem Deckel liegen.
Wir #SozialDemokratenKronshagen. haben daher in der Gemeindevertretung einen Änderungsantrag zum Gebührenanhebungsvorschlag des Bürgermeisters eingebracht, mit dem Ziel, auch die Elternbeiträge im Elementarbereich auf dem bisherigen Stand zu belassen. „Wir haben uns bisher eine im Verhältnis zum Land höhere Qualität und niedrigere Elternbeiträge in Kronshagen geleistet. Das soll auch so bleiben.“, so Johannes Reimann, Gemeindevertreter der SPD, in der Debatte. Johannes Reimann verwies zudem auf das Ziel unserer Partei, dass Bildung von der Kita bis zur Hochschule langfristig kostenlos angeboten werden können soll.
Robert Schall, ebenfalls Gemeindevertreter und SPD-Spitzenkandidat zur letzten Kommunalwahl, verwies zudem darauf, dass bezahlbare Kita-Beiträge auch für Familien aus der so genannten Mittelschicht wichtig sind, weil sei eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und Fehlanreize, dass ein Elternteil lieber mit dem Kind zu Hause bleibt, vermeiden. Schall wies im übrigen darauf hin, dass sie Beiträge alsbald ohnedies wieder gesenkt werden müssten, wenn die Kieler Jamaika-Koalitionäre ihr Versprechen wahr machen, den Elternbeitragsdeckel weiter abzusenken.
Und auch das Argument der CDU-Fraktionsvorsitzenden Andrea Linfoot, dass die Kita-Eltern nun – als erste Bevölkerungsgruppe überhaupt – zur Deckung der Pandemie bedingten Haushaltsdefizite beitragen müssten, vermochte uns nicht zu überzeugen. Nein, das ist nicht unsere Vorstellung von #KronshagenGemeinsamGestalten.