Fusion der Grundschulen von der Mehrheit durchgesetzt

In der Gemeindevertretung am 31. Januar hat sich die neue Mehrheit aus CDU/FsK durchgesetzt und die von ihnen seit September 2016 angestrebte Schulfusion nunmehr für das Schuljahr 2018/2019 beschlossen.

In der Sitzung gab es zunächst eine breite Mehrheit, sich dem Bürgerbegehren anzuschließen, sodass eine Zusammenlegung der in der Trägerschaft der Gemeinde Kronshagen befindlichen Grundschulen Brüder-Grimm-Schule und Eichendorff-Schule zum Schuljahr 2017/2018 nicht erfolgt.

Während dann aber CDU/FsK mit diesem „Kompromiss“ ihr Fusionsziel lediglich vertagt sah, hofften SPD und UKW noch, das gewonnene Zeitfenster für einen Dialog mit allen Beteiligten (Schulleitungen, Lehrerkollegien und Eltern) nutzen zu können und erst nach gemeinsam erarbeiteter  Abwägung aller Lösungsalternativen und Konzepte zu entscheiden. Beide Fraktionen stellten deshalb den folgenden Antrag:

„Es wird unverzüglich ein durch einen unabhängigen Sachverständigen geleitetes Mediationsverfahren unter Beteiligung von Schulleitungen, Lehrerkollegien und Elternschaften der Brüder-Grimm-Schule und der Eichendorff-Schule eingeleitet, in dessen Rahmen bis zum 15. Mai 2017 eine Analyse und Bewertung der von beiden Schulen aufgezeigten Probleme erfolgt sowie Lösungsmöglichkeiten erarbeitet werden. Auf dieser Grundlage strebt die Gemeindevertretung eine Entscheidung über notwendige längerfristige Maßnahmen vor den Sommerferien 2017 an. Über die Person des unabhängigen Sachverständigen entscheidet der Ausschuss für Schule, Kinder und Jugend. Im Rahmen des Mediationsverfahrens ist auch eine Beteiligung der Kinder gemäß § 47f der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein sicherzustellen.“

Dieser Antrag erhielt aber erwartungsgemäß keine Mehrheit. Auch die etwa 3-stündige lebhafte und sachliche Aussprache konnte die CDU nicht mehr davon überzeugen, dass es in unserer Gemeinde auch dann von hohem sozialpolitischen Wert ist, alle in die Meinungsfindung einzubeziehen, wenn man von der eigenen Lösung als alternativlos überzeugt ist.

Am Schluss lieferten dann die Kolleginnen und Kollegen von CDU/FsK den finalen Beweis, wie vorfestgelegt, voreingenommen und stur die Fusion als ausschließliche Maßnahme betrieben worden ist. Denn obwohl seitens der Brüder-Grimm-Schule  immer wieder die Dringlichkeit des Handelns betont wurde, erhielt auch der von SPD und UKW formulierte Antrag für Sofortmaßnahmen keine Mehrheit:

„Der Bürgermeister wird aufgefordert, unabhängig von zu entwickelnden längerfristigen Lösungsvorschlägen im Benehmen mit der Schulaufsicht dem Ausschuss für Schule, Kinder und Jugend umgehend kurzfristig notwendige Unterstützungsmaßnahmen für die Brüder-Grimm-Schule vorzuschlagen. Dabei ist insbesondere auch zu prüfen, inwieweit das „DaZ-Zentrum“ zum nächstmöglichen Zeitpunkt ganz oder teilweise von der Brüder-Grimm-Schule an die Eichendorff-Schule verlagert werden kann.“

Schade! Man hätte unterstützen können, unabhängig von der nun festgelegten Fusion, dass die BGS unmittelbare Hilfe erfährt, auch wenn der Antrag dazu durch SPD und UKW eingebracht wurde. Statt wieder aufeinander zuzugehen, ging es wohl  getreu dem Motto: „Weil wir es können“. Der Kronshagener Kommunalpolitik mit der neuen Mehrheit in der Gemeindevertretung stehen interessante Monate bevor.

Siehe dazu auch unseren Bericht vom Dezember

Kieler Nachrichten vom 2.2.17, Autor Torsten Müller: