Gestern empfahl der Schulausschuss mit den Stimmen von CDU (5) und FsK (1) bei Enthaltung der Grünen (1) und gegen die Stimmen von SPD (2) und UKW (2), die Kronshagener Grundschulen zum nächstmöglichen Zeitpunkt zusammen zu legen. Diese Entscheidung wird vermutlich in der Gemeindevertretung am 13. Dezember bestätigt werden.
Für uns Kronshagener Sozialdemokraten, die ergebnisoffen und gemeinsam mit Eltern und Kollegien an Lösungen für die aufgezeigte Schieflage bei der Verteilung der Grundschüler arbeiten wollten, und zusammen mit der UKW einen entsprechenden Antrag eingereicht hatten, war es ein ebenso aufschlussreicher wie enttäuschender Abend.
Viele Kronshagenerinnen und Kronshagener sehen das sicher ähnlich – vor der Sitzung hatten sich vor dem Rathaus mehr als 200 Eltern und Kinder eingefunden, um lautstark und deutlich gegen eine bürgerferne Politik – konkret gegen den Antrag von CDU, Grünen und FsK auf schnellstmögliche Zusammenlegung und für die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen – zu demonstrieren.
Trotzig stand die CDU dazu, dass sie ihren Antrag bewusst als Gegenantrag zum Antrag von SPD und UKW verstanden haben wollte. Bemerkenswert und entlarvend zugleich, da das Thema zum ersten Mal überhaupt als Beratungspunkt in einem Kronshagener Gremium angesetzt worden war und hiernach klar war, dass für die Union keine andere Lösung in Frage kommen durfte.
Keine fundierte und fachkundige Problemanalyse und keine offene Diskussion von Alternativen! Der Wunsch von SPD und UKW und vor allem von vielen Bürgern nach einer extern moderierten Vorbereitung der zu treffenden Entscheidung wurde ausgeschlagen und die Zusammenlegung der Schulen mit dem banalen Argument, man müsse nur mal „über die Schulhöfe gehen“ schlicht für alternativlos erklärt.
Wann begreifen wir endlich, dass die Zeiten, in denen die Politik von oben herab bestimmt, längst der Vergangenheit angehören? Was sollen eigentlich die Kinder, über deren Schulen hier entschieden wurde, daraus für ihre Zukunft lernen?
Mündige Bürger und besonders Kinder erwarten zu recht und haben es verdient, dass Entscheidungsprozesse offen und transparent verlaufen und die Politik ihren Entscheidungen nicht nur fundierte Analysen zu Grunde legt, sondern sich auch der öffentlichen Diskussion stellt.
Diese „weil-wirs-können-Manier“ tut dem Miteinander in unserem Ort nicht gut. Statt Entscheidungen „von oben“ durchzudrücken stehen wir für ein #KronshagenGemeinsamGestalten.